Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen. Römer 11,36
"Von ihm." Er ist der Anfang und der Ursprung und die Quelle des Lebens. Ohne ihn wäre der Anfang ein bodenloser, schwarzer Abgrund, vor dem uns schwindlig würde. Die tiefsten Denker haben diesen Abgrund nicht ertragen, sondern haben es sagen müssen und auch freudig gesagt, dieses: "Von ihm sind alle Dinge." Und dann heisst es "zu ihm". Er ist auch das Ende und das Ziel aller Dinge, ohne dieses "zu ihm" wäre die Zukunft heller Unsinn und verzweifelte Grenzenlosigkeit. "Zu ihm sind alle Dinge." Und "durch ihn". Er ist auch alles, was zwischen Anfang und Ende drin ist, er ist der Anfang und die Mitte und das Ende. Oh, und das alles ist Gott nicht nur spielerisch und gedankenmässig oder gar gefühlsmässig, sondern das alles ist Gott auf ganz präzise Art und Weise, nämlich in Jesus Christus. Jesus Christus ist der Anfang und das Ende, das A und das O, der Erste und der Letzte. Und nicht ein Zufall ist am Anfang und am Ende, sondern der Herr, der diese Welt liebt, so sehr liebt, dass er in die Mitte aller Zeit Jesus Christus hineingeschickt hat. Da, in der Mitte aber, als die Zeit erfüllet war und Gott seinen Sohn sandte, da wurde die Menschheit, da wurdest du und wurde ich vor die Entscheidung gestellt, ob wir uns selber gehören oder uns ihm zum Eigentum geben wollen. "Von ihm — durch ihn — zu ihm —." Das heisst, wir haben aufgehört, über uns selber zu verfügen. Und nicht nur wir, "alle Dinge", auch die Dinge gehören ihm. Wie wird man da klein! Und wie wird man da zugleich gross und getrost und sieht sich geborgen im Schosse der Ewigkeit!
Herr, ich kann es nicht fassen, aber dein Wort sagt es mir, und auf dein Wort hin will ich das Unfassbare glauben, dass du alle Dinge herausgerettet hast, hinein in dein ewiges Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.
Bleibt bei dem, der euretwillen / auf die Erde niederkam, / der, um euren Schmerz zu stillen, / tausend Schmerzen auf sich nahm. / Bleibt bei dem, der einzig bleibet, / wenn auch alles untergeht, / der, wenn alles auch zerstäubet, / siegend überm Staube steht. Karl Johann Philipp Spitta