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8. Dezember

Sie sangen umeinander

Sie sangen umeinander und lobten und dankten dem Herrn, dass er gütig ist und seine Barmherzigkeit ewig währet. Esra 3,11

Ein Teil des jahrzehntelang verbannt gewesenen Volkes ist aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt und macht sich nun sofort daran, den zerfallenen Tempel wieder aufzubauen. Diese Arbeit löst einen ungeheuren Jubel aus: "Sie sangen umeinander." Das ist nicht nur die Freude des befreiten Gefangenen, nicht nur das Aufatmen des heimgekehrten Verbannten, hier handelt es sich vielmehr um die Freude darüber, dass Gott treu ist und sein Versprechen hält auf Kind und Kindeskinder. Der Wiederaufbau des Tempels ist ihnen das sichtbare Zeichen der Treue des Vaters, der durch völligen Zusammenbruch hindurch einen Rest des Volkes gerettet hat. Darum danken sie: "Dass er gütig ist und seine Barmherzigkeit ewig währt." Dieser zerstört gewesene und nun wieder aufgebaute Tempel aber ist ein Hinweis auf ein noch ganz anderes Zeichen, auf den gekreuzigten und wieder auferstandenen Leib des Herrn. Wir haben wahrlich Grund, an Gottes Treue nicht zu zweifeln, Grund zum Loben und zum Danken. Es ist das ein Vorgeschmack jener letzten Freude, da Gott nicht bloss einen Tempel, von Menschenhand gebaut, wieder herstellt, da Gott nicht allein einen "Erstling aller Auferstandenen" uns zeigt, sondern die Auferstehung der Toten, und alles, alles wird er neu machen. O wie werden sie dann "umeinander singen, loben und danken", wie wird dann die erlöste Erde einstimmen in den Ruf der vieltausendmal tausend Engel, die Gott mit grosser Stimme loben! Dann wird "ihre Zunge voll Lachens und ihr Mund voll Rühmens sein".

Herr, Vater im Himmel, lass dein Lob nicht verstummen unter den Völkern. Erhalte dir eine Gemeinde, die umeinander singt und dich auf der Gasse und auf dem Markt bekennt in deiner Herrlichkeit. Amen.

Freu dich, du ewigs Himmelreich! / Freu dich, du Reich der Erden! / dass Gott euch hat gemachet gleich / und ein Reich lassen werden. / Drum weil du, lieber Jesu Christ, / des Reiches sogar König bist, / so wollst du uns vertreten / und von dem Feind erretten. Ambrosius Lobwasser

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