Christus ist durch sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. Hebräer 9,12
Der Mann des Hebräerbriefes weiss somit, dass es nicht nur eine Erlösung gibt, die ewig ist, sondern dass es auch bloss zeitliche Erlösung gibt. Die Erlösung Christi ist darum ewig, weil es sich dabei um den Vater handelt, der seinem Kind vergibt, und weil es sich um den ewigen Gott handelt, der uns todverfallene und todgeweihte Menschen ins Auferstehungsleben hineinnimmt, indem er uns Anteil gibt am todüberwindenden Ostersieg Christi. "Wer an mich glaubt, wird leben, ob er gleich stürbe." Darum "ewige Erlösung". Das aber bedeutet nicht etwa, dass Gott unseren zeitlichen Zwangslagen und Beschränktheiten und Gebundenheiten nichts nachfragen würde. Er müsste nicht der Sohn des Vaters sein, der von alters her ein Gott der Witwen und der Waisen ist und ein besonderes Herz hat für "den Fremdling, der in deinen Toren ist". Er müsste nicht derjenige sein, der einen Becher kalten Wassers beachtet, der einem bedürftigen Bruder in seinem Namen dargereicht wird. Er hat sich so um unsere Zeitlichkeit gekümmert, dass er unsere Anliegen des Tages hineingebettet hat in die Mitte seines Gebetes, das er uns lehrte. Aber es geht ihm hier wieder einmal, wie so oft in seinem Wort, lediglich um die rechte Reihenfolge. Zuerst und vorab kommt ihm die "ewige Erlösung". Wer vorab nach ihr trachtet, dem ist auch etwas von zeitlicher Befreiung verheissen. Zuerst kommt, wie das vor allem deutlich wird bei der Heilung jenes Gichtkranken, von der uns Markus 2 erzählt, die lange, die ewige Gesundheit. Wer ihr etwas nachfragt, an dem darf sich, wenn es sein Wille ist, dann auch etwas bemerkbar machen von zeitlicher, kurzer Gesundung. Vorab kommt das ewige Heil, dann die Heilungen.
Herr Jesu, ziehe mein Herz hin zu dem, was droben ist; richte mein Trachten auf dein Reich und deine Gerechtigkeit. Der du so Grosses anbietest, wie solltest du nicht auch Kleineres schenken können, wenn du willst? Amen.
Sein Trostwort klingt so hoch und hehr: / "Wer an mich glaubt, stirbt nimmermehr." / Sein Kreuz, sein Grab, sein Auferstehn, / sein Himmelgehn / lässt uns den Himmel offen sehn. Christian F. H. Sachse