Der Herr bestätigt das Wort seines Knechtes und vollführt den Rat seiner Boten. Jesaja 44,26
Nicht jedes Wort, das irgendeiner auch "im Namen Gottes" ausruft, wird von Gott bestätigt, und nicht jeder Rat, den irgendwelche Boten geben, wird von Gott vollführt. Es gibt treulose Knechte auch in der Kirche. Das kommt in Verfolgungs- und Sichtungszeiten an den Tag. O Herr, ich möchte treu erfunden werden, wenn du kommst und deine Scharen musterst! Und es gibt Boten, die falsch raten. Viel falscher Rat hat sich in der Kirche breit gemacht, ja nirgends wie da ist viel falscher Kirchenrat. Zu dem aber bekennt der Herr der Kirche sich nicht. Viel Kirchenrat wird darum in der Zeit der Bedrängnis ratlos dastehen und auch keinen guten Rat erhalten als den, so rasch wie möglich zu verschwinden aus der verantwortlichen Regierung der Kirche. Man kann ja sogar im Namen Christi nicht nur raten, sondern auch in seinem Namen Taten tun und doch die Zustimmung Gottes durchaus nicht dazu haben. Wo aber Knechte Gottes in Einfalt und Lauterkeit das Wort ausrichten, da hat es Gott noch immer bestätigt. Freilich, Gott pflegt sich dabei nicht um unseren Abreisskalender zu kümmern, Gottes Zeit ist andere Zeit als unsere Zeit. Vor ihm sind tausend Jahre wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. Wer im Namen Gottes das Wort sagt, tut immer gut, sich aufs Warten einzurichten. Und oft heisst es lange, lange warten, bis dass Gottes Bestätigung eintrifft. Solche Wartezeiten können für den Botschafter Gottes Zeiten schwerer Anfechtung werden. Wir denken an die Frage des Täufers aus dem Gefängnis und denken daran, wie oft wir etwa beim Lesen der Psalmen der inständigen Bitte begegnen, Gott möge seinen Knecht "nicht zuschanden werden lassen". Es ist darum ein Wagnis des Glaubens, im Namen Gottes das Wort zu sagen. Der Beruf des Predigers, der Dienst am Wort, ist wieder ein gefährlicher Dienst geworden, was er von Haus aus immer war.
Vater im Himmel, stärke deine Gemeinde, dass sie festhalte an deinem Wort, auch in dieser Zeit, da nicht viel Bestätigung sichtbar ist. Schenk uns ein starkes Zutrauen, dass dein Wort bis zum letzten Buchstaben in Erfüllung gehen wird. Amen.
Dein Sohn hat ja mit klaren Worten / uns diese Bitte in den Mund gelegt. / O siehe, wie an allen Orten / sich deiner Kinder Herz und Sinn bewegt, / dich herzinbrünstig hierum anzuflehn! / Drum hör, o Herr, und sprich: Es soll geschehn! K. H. von Bogatzky