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9. Dezember

Noah

Gott gedachte an Noah. 1. Mose 8,1

Als Erzvater Josef im Gefängnis vom Mundschenken des Pharao Abschied nahm, bat er ihn: "Aber gedenke meiner, wenn dir's wohlgeht, und tue Barmherzigkeit an mir, dass du Pharao erinnerst, dass er mich aus diesem Hause führe." Als Jesus am Kreuze hing, da sprach der Schächer zu seiner Rechten zu ihm: "Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst." Das biblische Wort "gedenken" hat ein besonderes Gewicht und meint die Barmherzigkeit, die aus hoffnungsloser Not errettet. Und wenn es nun heisst: "Gott gedachte an Noah", dann ist es auch da ein rettendes Gedenken. Weil Gott an Noah gedachte, darum ward er aus der Sintflut gerettet. Wohl heisst es auch, Noah war ein frommer Mann. Aber bevor es das heisst, steht geschrieben: "Gott war dem Noah gnädig." Warum gerade ausgerechnet dem Noah? Wer kann das ergründen? Gott gedenkt, wessen er will. Die Art und Weise, wie Gott seine rettende Bundestreue an diesem Mann sichtbar macht, ist geheimnisvoll. Lies einmal das ganze 7. Kapitel vom Bau der Arche! Wer kann verstehen, was mit diesen Zahlen und Massen und Bauvorschriften gemeint ist? Der Kasten, mit dessen Hilfe Gott den Noah rettet, ist nicht weniger geheimnisvoll als das Kästchen, mit dem er einen Moses dem Verderben im Nilstrom entzieht, und nicht weniger geheimnisvoll als das andere Werkzeug der rettenden Treue, da es Gott gefiel, durch ein Kreuz alle zu allen Zeiten und an allen Orten zu retten, die daran glauben.

Herr, wenn jetzt die Verhältnisse sintflutartig werden, so gedenke meiner, gedenke meiner Familie und meines Volkes, gedenke dieses armen, in Sünde geborenen Menschengeschlechtes. Herr, ich habe nichts, auf das ich mich berufen könnte, als auf deine Treue am Kreuz. Ich möchte nicht unverschämt sein, aber — gedenke mein. Amen.

Der Herr gedenkt an sein Erbarmen, und seine Wahrheit stehet fest. / Er trägt sein Volk auf seinen Armen und hilft, wenn alles uns verlässt.
Bald schaut der ganze Kreis der Erde, wie unsres Gottes Heil erfreut, / Gott will, dass sie ein Eden werde. Rühm, Erde, Gottes Herrlichkeit! Matthias Jorissen

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