Sie sprachen aber, ja nicht aufs Fest, auf dass nicht ein Aufruhr werde im Volk! Matthäus 26,5
Wie viel sprechen sie doch! Wie viel gibt es doch zu sprechen und zu besprechen! Und er lässt's geschehen, und er ist während der ganzen Zeit gar auffällig wortkarg und schweigsam! Aber wenn er einmal den Mund öffnet, dann redet der König, und dann werden sie alle zum Verstummen gebracht. "Sie sprachen aber —." Sprecht nur, sprecht nur, so viel ihr sprechen wollt, hier spricht ein anderer. Königlich wird er in Bethanien geehrt. Königlich ruft er seine Jünger zum letzten gemeinsamen Mahl. "Der Meister lässt dir sagen —." Mit diesem Herrnwort requiriert er das Reittier, das ihn nach Jerusalem trägt, und den Saal, in dem er ein letztes Mal sich zu versammeln gedenkt. Gewaltig, gerade in der völligen Stille, aus der heraus er redet, unerträglich gewaltig erhebt er immer wieder für einen Augenblick zu einem knappen Ruf die Stimme. Hell tönt dann die Stimme des Menschensohnes dort am Ende des Mahles, unmittelbar vor der Gefangennahme: "Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstockes trinken, bis an den Tag, da ich es neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich." Und wenn er in Gethsemane "zittert und zagt", dann ist es das Zittern und Zagen eines Königs, der hoch über allem steht, was wir Schwäche nennen dürfen, sagt er doch gerade dort den Seinigen das richtende und zugleich verstehende Wort: "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." Aber wieder wie ein Feldherr, der das Kommando gibt, ertönt seine Stimme am Ausgang des Gartens: "Steht auf, lasst uns gehen, siehe, er ist da, der mich verrät." Und dann steht er vor dem Hohen Priester und sagt: "Von nun an wird's geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen —", und dann steht er vor Pilatus. "Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort."
Herr, du bist dennoch ein König, mein Glaube sagt es mir, und dein Wort bezeugt es. Amen.
Jesus Christus herrscht als König, / alles wird ihm untertänig, / alles legt ihm Gott zu Fuss. / Jede Zunge soll bekennen, / Jesus sei der Herr zu nennen, / dem man Ehre geben muss. Philipp Friedrich Hiller