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19. April

Majestät

Du bist gross geachtet, Herr, Gott, denn es ist keiner wie du und ist kein Gott als du, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben. 2. Samuel 7,22

Der muss allerdings ein Auge ganz besonderer Art und ein apartiges Ohr haben, dass er das sagen kann. Wenn er auf sein Volk schaut, dann könnte er niemals feststellen: Du bist gross geachtet, Herr! Und wenn er auf die Völker ringsum schaut, dann könnte er's auch nicht sagen. Ja wenn er auf sein eigen Leben schaut, dann müsste er feststellen, dass er so oft schon Gott eben gerade nicht gross geachtet hat, ist es doch unser Menschenwesen, dass wir unseren Blick an andere Götter hängen. Aber der da so redet, der hat nicht nach unten geschaut und nicht nach rechts und links und nicht nach vorn und hinten, sondern der hat nach oben gesehen, er hat in den Himmel geschaut. Dort bei den Engeln, die Gott "Tag und Nacht gebeuget dienen", dort "bist du gross geachtet, Herr, Gott". Ich habe mir schon etwa gedacht, wie schrecklich es wäre, wenn sich auf der weiten Welt eines Tages kein Mensch mehr fände, der Gott die Ehre gibt. Dann würde Gottes Lob dennoch nicht verstummen. Die Himmlischen loben ihn ohne Unterlass. Was kann dir das anhaben, du grosser Gott, wenn ein paar hundert Millionen kleiner Menschlein dich nicht hoch achten, sondern meinen, deine Ehre verkleinern und deinen Namen verhöhnen zu können! Deswegen bist du, Herr, Gott, dennoch gross geachtet. Kein Mensch vermag auf die Dauer deinen Kredit zu schädigen. Vor wem auch? Du bist und bleibst ja doch der Herr über alle Herren und der König über alle Könige, so wie der Mond Mond bleibt, auch wenn ein kleiner Dackel ihn aus der Tiefe anbellen muss! "Denn es ist keiner wie du und ist kein Gott als du."

Herr, vergib mir, wenn ich im Blick auf die Weltlage um dich und um deine Sache kleingläubig in Sorge geriet. Schenk mir ein geöffnetes Herz für die Botschaft deiner selbstherrlichen und unverwüstlichen Majestät. Amen.

Wunderbarer König, / Herrscher von uns allen, / lass dir unser Lob gefallen! / Deine Gnadenströme / hast du lassen fliessen, / ob wir schon dich oft verliessen. / Hilf uns noch, / stärk uns doch! / Lass die Zungen singen, / lass die Stimmen klingen. Joachim Neander

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