Das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, welches war bei dem Vater und ist uns erschienen. 1. Johannes 1,2
"Das Leben, das ewig ist." Damit ist gesagt, dass es daneben auch noch ein Leben gibt, das "nicht ewig ist". Weil dies andere Leben vergeht, darum ist es in Wirklichkeit gar kein Leben, sondern ein verhüllter und maskierter Tod. Das aber wissen wir erst klar und deutlich, seitdem in Christus das ewige Leben "erschienen ist". Er hat das Leben, das ewig ist, sozusagen an den Tag gebracht. In Christus, der "von Ewigkeit her beim Vater war und nun erschienen ist", kommt's endgültig aus, wie misslich und elend wir dran sind mit dem, was wir da so gemeinhin "Leben" nennen. Aber wirklich erst, wenn wir das "Leben, das ewig ist", geschaut haben im Glauben, gehen uns die Augen auf über den Tod. Die Welt weiss eigentlich gar nicht, was der Tod ist, weil sie nichts weiss vom "Leben, das ewig ist". Wer aber im Lichte des ewigen Lebens das wahre Angesicht des Todes erkannt hat, der kann nicht anders, als mit langen Schritten hin fliehen zu Christus und sich klammern an das "Leben, das ewig ist". Wer an mich glaubt, wer sich an mich hängt, wird leben, ob er gleich stürbe. Wenn bei den Bienen im Frühjahr eine Königin mit einem Teil des Volkes schwärmt, dann hängen sich sämtliche mitschwärmenden Bienen an diese Königin. Es entsteht dann die so genannte "Traube", ein traubenähnlicher Klumpen von vielen tausend Bienlein, die sich an ihre Königin hängen. Die Königin ist ihr Leben. Es kommt vor, dass kleine Teilchen von vielleicht zehn, zwanzig oder mehr Bienen von der Traube herunterfallen und den Weg zur Königin nicht mehr finden. Diese verwaisten Bienen müssen versuchen, sich irgendwo in ein Volk hinein zu betteln, damit sie wieder eine Königin haben. Gelingt ihnen das nicht, dann müssen sie elend umherirren und dann sterben. Die Königin ist ihr Leben. So ist Christus unser Leben. Die Christengemeinde, die Gemeinde der Gläubigen, ist sozusagen die "Traube", die sich im Glauben an ihren auferstandenen König hängt.
Herr, lass die Botschaft, dass du erschienen bist, meinem Volk und allen Heiden bekannt werden. Erscheine du bald in deiner Herrlichkeit, wie du verheissen hast. Amen.
Halt im Gedächtnis Jesum Christ, / der einst wird wiederkommen / und sich, was tot und lebend ist, / zu richten vorgenommen. / O sorge, dass du da bestehst / und mit ihm in sein Reich eingehst, / ihm ewiglich zu danken. Kyriakus Günther