Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn. Meine Zuversicht und meine Burg; mein Gott, auf den ich hoffe. Psalm 91,1‑2
Sind etwa wir diese "wer"? Sitzen etwa wir unter dem Schirm des Höchsten? Oder ist es nicht vielmehr so, dass wir unter ganz anderen Schirmen Unterschlupf und Unterstand suchten? Ist es nicht so, dass wir einen ganz anderen zu unserem Schirmherrn wählten, nicht den Höchsten, sondern irgendeinen "auch Hohen", in dessen Schatten und unter dessen Protektion wir uns geborgen fühlten? Vielleicht einen Zweit- oder einen Dritthöchsten? Sind wir im Schatten des Allmächtigen geblieben, oder haben wir uns im Schatten irgendeines Auch-Mächtigen niedergelassen? Nicht wahr, das ist es doch, was wir in diesen Tagen einfach erschütternd und befreiend zugleich erleben, so dass man bald heulen, bald wieder jubeln möchte: Die Hohen und Mächtigen, auf die wir Häuser bauten, lassen uns der Reihe nach dutzendweise im Stich. In dem Platzregen, der jetzt über die Erdteile niedergeht, ist wirklich der Höchste allein ein Schirm. Alle anderen Schirme reisst uns jetzt der Sturm aus den Händen, und alle anderen Hüte weht er uns vom Kopf; und Schatten bietet in der Hitze und Trübsal, die jetzt angehoben hat, niemand sonst ausser dem Allmächtigen. Heil uns, dass wir das so deutlich erkennen dürfen. Gott hütet darum so eifersüchtig darüber, dass wir ihn allein fürchten und ihm allein vertrauen, damit wir von unseren Torheiten gerettet werden. Weil er uns ganz gerettet haben will, weil er nicht duldet, dass wir uns an windigen und betrügerischen Ersatz verlieren, darum duldet er's nicht, dass wir auch nur den kleinen Finger dem Teufel reichen. Weil er weiss, dass jeder Schritt nebenaus unser Verderben bedeutet, darum ruft er uns heute so dringlich, so väterlich dringlich, unter sein Dach.
Herr, ich bitte dich für unsere Kinder! Du allein weisst, was ihrer wartet. Schenk allen Eltern die Gnade, dass sie ihre Kinder früh hinweisen auf deinen Arm, der nicht zu kurz ist, um zu helfen. Sei du unsere Burg, unsere Wehr und unsere Waffe. Amen.
Unter deinem Schirmen / bin ich vor den Stürmen / aller Feinde frei. / Lass von Ungewittern / rings die Welt erzittern, / mir steht Jesus bei. / Ob's mit Macht gleich blitzt und kracht, / wenn gleich Sünd und Hölle schrecken, / Jesus will mich decken. Johann Franck