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28. Dezember

Das Licht der Menschen

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Johannes 1,4

Das Leben Jesu ist das Licht der Menschen. Es ist's lang vor Weihnachten schon. Es ist das Licht auf Abrahams Weg, das Licht überm Dienst des Mose, das Licht überm Aschenhaufen eines Hiob. Und nun ist das grosse Licht der Verheissung hervorgebrochen in jener Nacht über den Feldern. Und nun ist mit dem Leben dort in der Krippe das Licht da. Jesu Wort ist jetzt Licht, seine Taten sind das Licht, sein Werk am Kreuz ist das Licht, und sein Ostermorgen ist das Licht. Es war Gottes ewiger Wille, dieses, gerade dieses Leben dort zum Licht zu machen für die Welt. Ob ich dieses Licht sehe oder nicht, es scheint. Es scheint als "Licht der Menschen". Das Licht der Menschen schlechthin. Also auch das Licht der ungezählten Millionen, die es noch nicht sehen. Sie werden es sehen, denn Christus will, dass sie es sehen, weil er das "Licht der Menschen" ist. Wie das zugehen mag? Wie er sein Licht in die Finsternis und Unzugänglichkeit des Heidentums hineinmengen wird? Er hat Wege, die wir nicht sehen, und kennt Mittel, die uns jetzt noch unbekannt sind. Aber auf alle Fälle wird er die Völker erleuchten, denn er ist "das Licht der Menschen". Und auch das noch: Dich will er brauchen, liebe Gemeinde, du darfst mithelfen, dass Christi Licht das "Licht der Menschen" werde. Er hat sein Licht sozusagen an die Seinigen ausgeliehen: "Ihr seid das Licht der Welt." Ich darf heute als Glied seiner Gemeinde dazu gehören, darf "es leuchten lassen vor den Leuten", soll es aber nicht unter den Scheffel stellen.

Herr, ich möchte eigenem Glanz entsagen, damit du mich brauchen kannst. Sei du mein Licht, damit ich ein Salz sein könne unter den Menschen. Du hast den Sieg aufgerichtet über dem Reich der Finsternis. Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht. Amen.

O klare Sonn, du schöner Stern, / dich wollten wir anschauen gern; / o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein / in Finsternis wir alle sein.
Hie leiden wir die grösste Not, / vor Augen steht der ewig Tod; / ach komm, führ uns mit starker Hand / vom Elend zu dem Vaterland. 1623

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