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20. August

Der Glaube als Waffe

Durch den Glauben haben sie (die Gläubigen) Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit gewirkt, Verheissungen erlangt, der Löwen Rachen verstopft, sind kräftig geworden aus der Schwachheit, sind stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere darniedergelegt. Hebräer 11,33‑34

All das durch den Glauben. Dem Glauben ist hier ein hohes und erhebendes Denkmal gesetzt. Wir pflegen dem Heldenmut unsrer Vorfahren, ihrer Grausamkeit und ihrer Raubgier, Denkmäler zu setzen. Wir pflegen etwa zu sagen, beim letzten Weltkrieg habe uns eine starke Armee gerettet. Also war's die starke Armee, die uns den Frieden brachte. Starke Armeen bringen nach unserem menschlichen Verstand den Frieden. Die ganze Bibel von A bis Z ist aber anderer Meinung. Sie sagt: "Durch den Glauben —." In der ganzen Bibel ist es immer wieder der Glaube, nirgends die Armee, die es macht; obschon Armeen da sind, nicht sie machen's, sondern der Glaube macht's. Im 2. Chronikbuch Kapitel 20 steht folgendes: Israel ist von Feinden umstarrt. Sein König Josaphat fürchtet sich, sucht Gottes Angesicht und lässt ein allgemeines Fasten ausrufen, denn, sagt der König vor allem Volk: "In uns ist nicht Kraft gegen diese Übermacht, wir wissen nicht, was wir tun sollen, unsere Augen sehen nach dir." Und ganz Juda, Männer, Weiber und Kinder, folgen dem Ruf des Königs. "Ganz Juda stand vor dem Herrn." Und mitten in der versammelten Gemeinde fiel der Geist auf einen Mann mit Namen Jahasiel, der von Gott her das entscheidende Wort, "das Wort der Stunde" erhält. Und dies Wort lautet: "Ihr werdet nicht streiten in dieser Sache. Tretet nur hin und steht und sehet das Heil des Herrn, der mit euch ist." Und das Volk streitet nicht. Gott aber rettet es ohne eigenen Schwertstreich. Der Feind reibt sich selber auf. Die heutigen Völker zeigen eine andere Haltung in der Stunde der Gefahr. Weh uns. Gott aber hört nicht auf zu rufen: "Durch den Glauben —." Nicht die Steinschleuder Davids bewahrt ihn vor Goliath, sondern sein Glaube. Nicht die Rüstung besiegt Amalek, sondern Moses' aufgehobene Gebetshände. Der Glaube Christi rettet ihn hindurch zum Ostersieg, nicht das Schwert des Petrus. Der Glaube schafft's; er ist das entscheidende, rettende Gottesgeschenk, das wir jetzt für unser Volk und die Völker erbitten müssen.

Herr, vergib uns unsere gottlose Wehrhaftigkeit. Amen.

Was fragt ihr nach dem Schreien / der Feind und ihrer Tück? / Der Herr wird sie zerstreuen / in einem Augenblick. / Er kommt, er kommt, ein König, / dem alle Macht und List / der Feinde viel zu wenig zum Widerstande ist. Paulus Gerhardt

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