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28. Januar

Menschen

Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen. Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein. Offenbarung 21,3

Gott bei den Menschen. Und nicht nur auf kurzen Besuch, sondern "zgrechtem"*, denn wohnen, wohnen will er ja bei ihnen, und sie werden sein Volk sein! Wer denn "sie"? Es gibt viele Bibelstellen, und sie sind ernst zu nehmen, die sagen, ein Häufchen, ein Rest, eine Handvoll, Auserwählte, ein Gottesvolk, das seien diese "sie", bei denen Gott seine Hütte bauen wird. All diese Stellen machen einen mit Recht traurig, denn sie bedrängen uns mit der Frage: Und die anderen? Die vielen? Gott sei Dank gibt es auch einige Stellen der Heiligen Schrift, die den Rettungsring weit spannen, so weit, als der Himmel geht und die Erde und die Hölle. Kühn, so kühn, wie nur Gott reden darf, wird hier gesagt: "Die Menschen", einfach die Menschen werden sein Volk sein, und einfach der Menschen Gott wird er sein. Denn "siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen". Oh, was ist doch das für eine Musik! So weit und stark, dass diese Musik allen unseren Kirchen und Kapellen das Dach abhebt, so dass über ihnen der weite Himmel sichtbar wird, der Himmel, der keine Grenzen kennt. Halten wir das fest, und lassen wir es uns ja nicht mehr nehmen: Bei den Menschen, bei allem, was Menschenantlitz trägt, schaut der Prophet Gottes Hütte. Bei Gott ist aber nichts selbstverständlich, alles ist selbstherrliche Gnade. Die vielen Gottesworte, die vom engen Pförtchen und von der kleinen Schar reden, rufen uns zum Wachen und zum Beten, die wenigen Stellen aber, die uns Gottes weiten Himmel offen zeigen für alles Volk, rufen uns zum Hoffen und zum Lieben.

Der du uns einen Vorgeschmack deiner heiligen und barmherzigen Gegenwart gegeben hast, habe Dank, dass du uns den Tag deiner zweiten Niederfahrt verheissen hast. Schenk deiner Gemeinde Kraft und Zuversicht aus deinem ersten Kommen heraus, damit sie ausharre, bis du wiederkommst. Amen.

Freut euch, ihr Berg und tiefen Tal! / Freut euch, ihr grünen Auen! / Denn Gott hat sein Heil überall / vom Himmel lassen tauen; / das ist: er hat sein lieben Sohn / herabgeschickt vom höchsten Thron, / dass alle Ding auf Erden / durch ihn erquicket werden. Ambrosius Lobwasser

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* richtig, in Wirklichkeit.