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16. Mai

Er und kein anderer

Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenbarung 11,15

Ein gewiegter Zeitungsmann stellte letzthin den offenbar aus reicher Erfahrung heraus erhärteten Satz auf, die Samstagnummer der Zeitungen würde am meisten gelesen, weil sich da die Leute Zeit nähmen, das ganze Blatt vom Leitartikel bis zum Wetterbericht zu studieren. Vielleicht trifft diese Beobachtung auf dich auch zu, bist vielleicht ein eifriger Zeitungsleser. Und was dir die Zeitung berichtet, das sind die Vorgänge in den "Reichen der Welt". In einem blutrot-düsteren Licht zeigt sie dir diese Reiche. O es ist etwas in den Boden hinein Drückendes, was uns seit Jahrzehnten aus aller Welt die Zeitungen berichten über die so genannte "grosse Politik". Unser heutiges Bibelwort, so kurz und wenig anspruchsvoll es auch daherkommen mag, bringt uns auch eine Nachricht über die Reiche der Welt. Etwas Unerhörtes steht hier, man traut seinen Ohren kaum: "Die Reiche der Welt sind unseres Herrn, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit." Also nicht der Himmel nur, sondern die Reiche der Welt! Das pure Gegenteil von dem, was heute, soweit unser Blick reicht, die Leitartikel der Zeitungen zu berichten wissen. Nach den Nachrichten aus aller Welt sind die Reiche der Welt des Teufels geworden, und ein Sieg der Hölle bereitet sich vor in allen Landen. Aber in alle unsere dunklen Vorahnungen einer hereinbrechenden Hölle ergeht wie ein Ruf senkrecht vom Himmel herab die frohe Botschaft: "Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden." Sie sind es geworden. Wir wissen wie. Sie waren es ursprünglich alle. Dann aber haben sie ihre Zugehörigkeit zum Herrn verloren und mussten es nun neu werden. "Sie sind es geworden." Das sagen wir jetzt im Glauben, im gläubigen Aufblick zu unserem Herrn. Aber wir werden das, was wir jetzt im Glauben sagen, einst schauen können. Hilf, Himmel, dass wir jetzt diese Botschaft hören und im Glauben uns aneignen.

Ja, Herr, du wirst regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit, du und kein anderer. Amen.

Einer ist's, an dem wir hangen, / der für uns in den Tod gegangen / und uns erkauft mit seinem Blut. / Unsre Leiber, unsre Herzen / gehören dir, du Mann der Schmerzen, / in deiner Liebe ruht sich's gut. / Nimm uns zum Eigentum, / bereite dir zum Ruhm / deine Kinder. / Verbirg uns nicht / das Gnadenlicht / vor deinem heil'gen Angesicht. Albert Knapp

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