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3. Januar

Das Licht und die Irrlichter

Das wahrhaftige Licht, das alle Menschen erleuchtet, ist in die Welt gekommen. Johannes 1,9

Die Macht der Verblendung ist jetzt so gross und hat so sehr alle Mittel zu ihrer Verfügung, dass ihr kein Mensch mehr widerstehen könnte, wenn es unser Werk wäre, ihr zu widerstehen. Kein Mensch könnte mehr Weg und Steg brauchen, kein Mensch könnte sichere Tritte tun in dieses neue Jahr hinein, das wie eine Dunkelkammer vor uns liegt. Aber nun, Gott sei Dank, ist das Licht in die Welt gekommen. Ich muss jetzt den Weg durch Nacht und Grauen nicht mehr selber finden, muss mich jetzt nicht mehr allein auf meine Augen und auf meinen Spürsinn verlassen. Und dieses Licht, das in die Welt gekommen ist, heisst "das wahrhaftige Licht". Das will sagen, dass es neben diesem einen Licht noch andere Lichter gibt in dieser Zeit und Welt, die wohl wie Lichter aussehen, nicht aber wahrhaftige Lichter sind. Das eine wahrhaftige Licht aber macht all diese falschen Lichter kenntlich als das, was sie sind, als Irrlichter. Vom wahrhaftigen Licht heisst es, es "erleuchtet alle Menschen". Gewiss. Aber man kann sich diesem Licht öffnen oder verschliessen, kann sich ihm zu- oder von ihm abwenden. Wir müssen uns, sollen wir nicht in Nacht und Nebel elendiglich zugrunde gehen, noch ganz anders zum wahrhaftigen Licht herzumachen, müssen uns noch ganz anders entschlossen ums wahrhaftige Licht herum sammeln. Das Licht aber, das in die Welt gekommen ist, um alle Menschen zu erleuchten, ist Gottes Wort. Für uns persönlich, in Familie und Gemeinde, tut uns jetzt das eine not: Die Bibel lesen, Gottes Wort hören, solange wir noch können. Wer dieses eine helle, wahrhaftige Licht auch nur für kurze Zeit verlässt, verfällt gar bald dem Blendwerk der Hölle.

Herr, schenk deiner Gemeinde jetzt in besonderer Weise die Gabe der Geisterscheidung. Ich bitte dich von ganzem Herzen, schenk mir eine unbeirrbare Treue zum Bibellesen, dies ganze Jahr hindurch. Amen.

O Jesu Christe, wahres Licht, / erleuchte, die dich kennen nicht, / und bringe sie zu deiner Herd, / dass ihre Seel auch selig werd.
Erfülle mit dem Gnadenschein, / die in Irrtum verführet sein, / auch die, so heimlich ficht noch an / in ihrem Sinn ein falscher Wahn. Johann Heermann

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