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25. April

Ezechiel 37

Ich will meinen Geist in euch geben, dass ihr wieder leben sollt. Hesekiel 37,14

Nicht Menschen, die so müde sind wie du und ich, so träg und so lahm und so unvermögend, sind hier angeredet mit der Verheissung: "Ich will meinen Geist in euch geben, dass ihr wieder leben sollt" — nein, hier ist die Lage noch viel trostloser: Vor dem Blick des Propheten liegt ein weites Blachfeld voller Totengebeine. An diese Schenkel ohne Fleisch, an diese Schädel ohne Hirn, an diese Brustkörbe ohne Herz ergeht sie, die Verheissung: "Ich will meinen Geist in euch geben, dass ihr wieder leben sollt." Wie wenig lässt sich doch der ewige Gott in seinen verheissenden Zusagen durch unsere menschliche Schwachheit, durch unsere Hoffnungslosigkeiten und Unmöglichkeiten imponieren! Er, der aus dem Nichts das All erschaffen hat, wie sollte er nicht die Macht und Möglichkeit haben, zu verwirklichen, was er hier durch die Stimme des Propheten den Totengebeinen ausrichten lässt! "Ich will euch Adern geben und Fleisch lassen über euch wachsen und euch mit Haut überziehen; und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin." Aber wenn das alles nur ein Traum wäre! Oder könnte es sich nicht gar um die Ausgeburt eines erkrankten Gehirns handeln? Nein, es geht hier, wenn auch um menschliche Unbegreiflichkeiten, so doch um göttliche Möglichkeiten. Seitdem uns die Auferweckung Christi bezeugt ist, wissen wir, dass es wahrhaftig Gottes Wort ist, das in Ezechiel 37 an alle Welt ergeht, ergeht vor allem an Menschen, die, wie diese dort, bekennen müssen: "Unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns." Das Blachfeld mit den Totengebeinen ist wohl kaum ein Schlachtfeld, sondern das ist die Erde. An einem der ungezählten Millionen, die auf diesem Felde liegen, ist geschehen, was hier der Prophet schaut. Wir haben die Verheissung, dass das an der ganzen, Totengebein übersäten Erde geschehen wird an jenem grossen Tag, wenn die Posaune ertönen wird.

Herr, sei du meine Hoffnung. Sei du der Herr meiner toten Gebeine und meines sterblichen Fleisches und meiner armen Seele. Weil du lebst, werden wir auch leben. Bezeuge unserer Schwachheit dein allmächtiges Vermögen. Amen.

Gräber werden aufgetan, / rauscht, verdorrete Gebeine! / Macht dem Bundesengel Bahn! / Grosser Tag des Herrn, erscheine! / Jesus ruft: Es werde Licht! / Jesus hält, was er verspricht. Friedrich Adolf Krummacher

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