Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Herrscherstab von seinen Füssen, bis dass der Friedefürst komme, und demselben werden die Völker anhangen. 1. Mose 49,10
Glaubst du das? Aber warum sollte ich es nicht glauben? Warum sollte ich nicht glauben, dass Gott regiert, dass es einen gibt, der die Sterne lenkt und den Wolken ihre Bahn weist und dem Meere sagt: Bis hierher und nicht weiter? Ja, wir glauben es, dass über den Völkern Gottes Zepter aufgerichtet ist. Und doch frage ich noch einmal: Glaubst du das? Und zwar nicht im Blick auf Sterne und Wolken, sondern im Blick auf Näherliegendes. Glaubst du für deinen Mann, dass "das Zepter Judas nicht weicht"? Glaubst du es für deine Kinder, für den Grossvater, für den arbeitslosen Kaufmann, für deinen ungläubigen Hausarzt, für den Milchmann, der eben Witwer wurde, für die bedrängten Glaubensbrüder in aller Welt, für die verfolgten Juden, für diese ganze, höllenreife Welt? Glaubst du, dass das Zepter Judas nicht weicht, dass Gottes Herrscherstab aufgerichtet bleibt, bis dass der Friedefürst, den wir kennen, wiederkommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Völker ihm anhangen werden? Ich frage noch einmal: Glaubst du das? Hier wird Glaube zum täglich neuen zähen Kampf und Ausharren. Hier wird Glaube zur einsamen Wacht und zum unverdrossenen Postenstehen. O Gemeinde, welch vornehmes Amt ist dir doch aufgetragen unter den Nationen! Wer es begehrt, begehrt ein köstlich Amt. Und wer dieses Amt verrät, verrät die höchste Sache. Und wer für diese Sache stirbt, wird die Krone des Lebens erlangen.
Herr, ich glaube, dass du der Friedefürst bist, und warte auf dein Kommen. Ich sehe nicht wie, aber auf dein Wort hin will ich's glauben, dass die Völker dir anhangen werden. Amen.
Gott ist's, der regiert, / der das Zepter führt, / der als König hält / das Gericht der Welt, / der in Dunkelheit / thront voll Herrlichkeit. / Alles wird vergehen, / nur sein Thron wird stehen. Salomon Wolf