Dieweil wir denn einen solchen Hohenpriester haben, Jesu, den Sohn Gottes, der gen Himmel gefahren ist, so lasset uns festhalten am Bekenntnis. Hebräer 4,14
Gott ist im Himmel. Wir sind auf der Erde. Aber nun hat Gott seinen Sohn herübergeschickt und hat durch diesen Sohn die Erde gleichsam angebunden. Und dieses Rettungsseil hat der Sohn wieder mit sich in den Himmel zurückgenommen. Seither ist die Erde unwiderruflich und endgültig an den Himmel festgebunden. Der Sohn, zur Rechten des Vaters, hält oben fest am Rettungsseil. Das ist die herrliche Frohbotschaft der Himmelfahrt, dass wir nun droben einen haben, der festhält an der Erde. Mag diese Erde noch so gefährlich schaukeln, das Seil ist gut angebunden an den ewigen Ufern, es ist dort in guten Händen. Das ist unser Bekenntnis, dass wir vor dem Thron des Vaters einen Hohenpriester und täglichen Fürbitter haben, der uns nicht mehr fahren lässt. Aber nun, da wir gehört haben, dass er oben festhält, wird uns weiter gesagt, dass auch wir hier unten festhalten sollen: "An diesem Bekenntnis lasst uns festhalten." Festhalten will ich das Wort, das allem Fleisch ewiges Leben zusagt. Festhalten, mit Händen und Füssen und mit den Zähnen (beim Abendmahl!) will ich festhalten das Wort, das den armen Sünder zum Tische ruft und den Bettlern hinter den Zäunen eine Eintrittskarte und ein Festgewand zur königlichen Hochzeit verspricht. Festhalten will ich den Bürgerbrief der Ewigkeit, der uns um einen gar teuren Preis erkauft worden ist.
O du ewiger Hoherpriester, der du herabgestiegen bist bis an die untersten Örter, der du eine Rettung geschaffen und unser Heil an Gottes Thron verankert hast, erhalt in dieser Sturmzeit deine Gemeinde, dass sie festhalte an dem Bekenntnis, dass du der einzige Erlöser bist. Erhalt uns im Hören deines Wortes. Stärk uns durch dein Sakrament. Schaffe du, der du im Himmel festhältst, auch auf dieser Erde in deiner Gemeinde ein kräftiges und beharrendes Festhalten bis ans Ende. Amen.
Er wird nicht lang verziehen, / drum schlafet nicht mehr ein; / man sieht die Bäume blühen, / der schönste Frühlingsschein / verheisst Erquickungszeiten; / die Abendröte zeigt / den schönen Tag von weitem, / davor das Dunkel weicht. Laurentius Laurentii