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29. Februar

Das Fest

Ihr werdet singen wie in der Nacht eines heiligen Festes und euch von Herzen freuen. Jesaja 30,29

O Wunder aller Wunder! Dein Leben und Sterben, o Herr, ist aller Welt ein Anlass geworden, sich "von Herzen zu freuen", dein Kreuz ist unsere Krone geworden, deine Fessel unsere Freiheit, deine Schmach unsere Ehre, deine Armut unser Reichtum, deine Klage unser Jubel und unser Dank. Dein Karfreitag, dein Unglückstag, dein Schreckenstag, dein Todestag ist uns ein "Fest" geworden, ein Fest, das unser Herz erfreut. Fort mit den muffigen Karfreitagsstimmungen! Karfreitag ist und bleibt jetzt unser Fest, an dem wir wie an keinem anderen sonst die Festkleider anziehen und uns "von Herzen freuen". Karfreitag ist nicht ein Totensonntag, sondern der Tag unserer Rettung, der Tag unseres Heils, unser ewiger und über die Massen herrlicher Geburtstag, denn: Sein Tod ist unser Leben, sein Dürsten ist unsere Einladung zum Tisch, der unseren Durst auf ewig stillt. Seine Nacht, seine Weihnacht, sein Eingang in unsere Finsternis ist unser Licht, seine Niedrigkeit ist unsere Erhöhung, sein Eingang in die Hölle ist unser Eingang in den Himmel, sein Weinen ist unser Lachen und sein Wehruf ist unser Gesang geworden. Das, nichts weniger als das, hat der Prophet geschaut, als ihm vor Jahrtausenden Gott die Worte auf die Lippen legte: "Ihr werdet singen wie in der Nacht eines heiligen Festes und euch von Herzen freuen." In Christus ist dies Wort herrlich erfüllt. Darum sei uns willkommen, "du Nacht eines heiligen Festes".

Lobe den Herrn, meine Seele! Singet dem Herrn ein neues Lied! Lobet ihn in der grossen Gemeinde! Lobet den Herrn, ihr Engel des Himmels, denn der Herr tut Wunder. Amen.

Der du in Todesnächten / erkämpft das Heil der Welt / und dich als den Gerechten / zum Bürgen dargestellt; / der du den Feind bezwungen, / den Himmel aufgetan, / dir stimmen unsre Zungen / ein Halleluja an. Christian Gottlob Barth

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