Der Herr hat noch mehr, das er dir geben kann, denn dies. 2. Chronik 25,9
Der Herr kann geben. Und wem er gibt, dem kann er noch mehr geben. Gott kann zum Erstaunen reichlich geben. Aber nicht immer und überall, und nicht jedem will Gott geben. Es gibt Zeiten, da er mir geben kann, und es gibt Zeiten, da ist es besser, er gebe mir nicht, weil ich dann seine schenkende Güte nicht vertragen könnte. Der Herr dürfte mich beispielsweise, ich spüre es nur zu gut, heute an irdischen Gütern nicht reich machen. Das wäre jetzt für mich einfach lebensgefährlich, ein reicher Mann zu werden. Ich kenne aber Menschen, denen kann der Herr auch irdische Güter in grosser Fülle geben, ohne dass sie ihnen den Kopf verdrehen und das Herz betören. Es sind das Menschen, denen der Herr vorher vieles genommen hat, die er vorher tief gebeugt oder gar zerbrochen hat, denen er vorher alles nahm, bevor er es wagte, ihnen die Fülle zu geben. Gott selber hat uns ja beten gelehrt: "Führe uns nicht in Versuchung." Ich glaube, das ist gemeint mit dieser Bitte, dass Gott sehr mit Auswahl uns beschenkt. Er will zuerst ganz unser Herz, will zuerst ganz uns, bevor er es wagen will, uns "noch mehr zu geben denn dies". Dem Manne, von dem hier die Rede ist, hätte Gott Fülle um Fülle geben wollen. Es heisst von ihm: "25 Jahre war Amazja alt, da er König ward. Und er tat, was dem Herrn wohl gefiel, doch nicht mit ganzem Herzen." Weil "nicht mit ganzem Herzen", darum will Gott seine gütige Absicht nicht an ihm vollenden, will ihn nicht in Versuchung führen und will ihm nicht "noch mehr denn dies geben". Wie alt bist du? Bist du auch 25 Jahre alt wie Amazja? Willst du 70jährig werden, bis der Herr dir geben kann, was er möchte?
Vater, habe herzlichen Dank, dass du so vorsichtig bist im Geben wie im Nehmen. Lass deine Lindigkeit und Menschenfreundlichkeit meinem Haus und Volk zuteil werden. Amen.
Es ist ja, Herr, dein Gschenk und Gab / mein Leib und Seel und was ich hab / in diesem armen Leben. / Damit ich's brauch zu Lobe dein, / zu Nutz und Dienst des Nächsten mein, / wollst mir dein Gnade geben. / Behüt mich, Herr, vor falscher Lehr, / des Satans Mord und Lügen wehr; / in allem Kreuz erhalte mich, / auf dass ich's trag geduldiglich. / Herr Jesu Christ, / mein Herr und Gott, / mein Herr und Gott, / tröst mir mein Seel in Todesnot. Martin Schalling