Gott ruft dem, was nicht ist, dass es sei. Römer 4,17
Der Gott, der 'ex nihilo', aus dem Nichts, die Welt erschuf, ist das grosse Ärgernis unseres Verstandes. "Schöpfertum aus dem Nichts, ein für uns wahnwitziger Gedanke", so sagt Rosenberg in seinem bekannten Buch, das er, wenn er könnte, an die Stelle der Bibel setzen möchte (Seite 248). Rosenberg weiss, warum er gerade gegen diesen Glauben an einen Gott, der aus dem Nichts heraus schafft, mit so viel Hohn und Hass zu Felde zieht. Hier entscheidet sich's, ob der, den wir Gott nennen und bekennen, Gott der Herr und Heiland ist oder nicht. Das ist der Gott, der, wie es im gleichen Bibelvers heisst, "der da lebendig macht die Toten". Der Gott des ersten Schöpfungstages ist der Gott des Ostergeheimnisses. Das, was zwischen Karfreitag und Ostern sich ereignet bei der Auferweckung unseres Herrn, ist in den Ausmassen (wenn man so sagen darf) von gleicher, wenn nicht gar grösserer Herrlichkeit als das, was uns das erste Blatt der Heiligen Schrift über die Erschaffung des Alls aussagt. Am Glauben, dass Gott aus dem Tode lebendig macht, entscheidet sich's, ob ich glauben darf, dass Gott dem ruft, was nicht ist, dass es sei. Aber nun sind wir vielleicht zu weit abgeschweift. Suchen wir nicht zu fern! In meinem tagtäglichen Leben will es sich zeigen, dass ich an den Gott glaube, der "dem, was nicht ist, ruft, dass es sei", an den Gott, der Jesus von den Toten auferweckt und Leben und unvergängliches Wesen mit ihm ans Licht gebracht hat.
Herr, ich habe nicht Kraft, wenn nicht du ihr rufest, dass sie sei; ich habe nicht Leben, wenn nicht du ihm rufest, dass es sei; ich habe nicht Freude, rufe du ihr heute, dass sie sei; ich habe nicht Frieden, rufe ihm heute, dass er sei und bei mir und meinem Haus und meinem Volke Wohnung mache; ich habe nicht Liebe, wenn du nicht alle Morgen neu rufst, dass sie bei mir sei und bei mir bleibe. Amen.
Ihr Königreiche aller Welt, / lobsingt ihm, der vom Himmelszelt / regiert an allen Enden. / Sein Donner füllt das Erdenrund, / sein Licht durchstrahlt den tiefsten Grund, / sein Wort kann niemand wenden. / Sein ist das Reich, Kraft und Gewalt, / den Seinen ist er Trost und Halt, / ein' feste Burg und Wehre. / Er stärkt zu tapfrer Ritterschaft, / gibt seinem Volke Heil und Kraft: / Ihm sei allein die Ehre! Nach Johann Stapfer