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18. April

Jesu Einmaligkeit

Er hat sein Leben in den Tod gegeben. Jesaja 53,12

Das könnte man von vielen sagen. Man könnte es in der Geburtsabteilung des Frauenspitals über jedes dieser Betten schreiben, denn alle diese tapferen und auch nicht tapferen Wöchnerinnen haben dadurch, dass sie die Mutterschaft nicht von sich stiessen, "ihr Leben in den Tod gegeben", sagt doch eine alte Redensart, jede Geburt sei für die Mutter ein Schritt übers Grab. "Er hat sein Leben in den Tod gegeben", genau das könnte über jedem der elf Millionen Gräber des letzten Weltkrieges stehen. All diese bekannten und unbekannten Soldaten haben ihr Leben drangegeben für ihr Land. Aber aus all den ungezählten Millionen, die auch ihr Leben in den Tod gegeben haben für irgendeine kleine, ganz kleine, für irgendeine grosse, ganz grosse Sache, ist dieser Eine hier herausgehoben. Das Leben, um das es hier geht, ist zunächst ein Leben wie ein anderes, und doch ist es zugleich allen anderen Leben gegenüber ein besonderes. Es ist das ganz bestimmte, einmalige Leben, das von Maria, der Jungfrau, empfangen und an Weihnachten zur Zeit des Kaisers Augustus in Bethlehem geboren wurde, das eine Leben, das alle Leben aller Menschen dadurch vom Tode rettet, dass es sich selbst in den Tod gegeben hat, und zwar nicht erst bei der Kreuzigung, sondern schon damals, als Christus einging in diesen Todesleib. Weil nie ein Mensch ein derartiges ewiges Leben besass wie Christus, darum hat auch nie ein Mensch sein Leben in der Weise in den Tod geben können wie er. Alle anderen Leben kann der Tod sozusagen "verdauen", dies eine Leben aber, das Christus in den Tod hinein gab konnte er nicht behalten. Das hat ihm zu viel Bauchgrimmen bereitet, und er hat es wieder hergeben müssen.

Herr, wer ist dir gleich? Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Jahre nehmen kein Ende. Du hast dein Leben gegeben und hast von mir die Verdammnis des Todes genommen, du Unvergleichlicher. Amen.

Es war ein wunderlich Krieg, / da Tod und Leben rungen; / das Leben behielt den Sieg, / es hat den Tod verschlungen. / Die Schrift hat verkündet das, / wie ein Tod den andern frass, / ein Spott aus dem Tod ist worden. / Halleluja. Martin Luther

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