Gelobet sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel. 1. Petrus 1,3‑4
Mit dem Osterereignis, mit der Auferstehung des Herrn, hat Gott gleichsam die Welt aus jener Feuersbrunst herausgerettet, in der alles Fleisch zu trostloser Asche verbrennen müsste. Nun ist unser Leben und unser Sterben hindurchgetragen, aus dem Weltbrand heraus. Ostern ist somit "Lebensrettung" grössten Stils, ist Weltrettung. Aber eben — wohin denn hindurchgetragen? Wohin denn hindurchgerettet? Wenn doch die ganze Welt in Brand steht und kein Flecklein vorhanden ist, wo die furchtbare Kremation aller Dinge haltgemacht hätte? Der Himmel ist dieser Ort, an den uns Gott hinübergerettet hat. In den Himmel, auf die andere Seite der Gräber, hat uns Gott hinübergetragen. Dort drüben ist jetzt unsere Rettung gleichsam deponiert als ein Erbe, als ein "Schatz im Himmel". Anderswo als im Himmel könnte dieses Erbe ja nicht liegen, ohne sofort zu verderben. Diesseits der Gräber wäre dieses Erbe keinen Augenblick sicher vor den Motten und vor dem Rostfrass und vor dem grossen Dieb aller Dinge, vor dem Tod. Aber nun ist dein Leben und mein Leben hinübergerettet. Kein Feuer und kein Wasser, kein Teufel und kein Tod kann ihm mehr was anhaben. Wir, die wir dem Tode verfallen sind, sind jenseits der Gräber, das heisst, im Glauben, bereits wiedergeboren. Darum sagt Petrus: "Wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten wird im Himmel." Wir sind Erben. Kein Mensch und kein Engel und kein Teufel hat die Macht, uns wieder zu enterben. Aber man könnte aus dem Erbe herausfallen, könnte sein herrliches Erstgeburtsrecht, könnte seine himmlische Anwartschaft an die Linsengerichte dieser Welt verschleudern und vertrödeln. Davor bewahre uns Gott.
Herr, ich habe den Tod verdient, ich bin dem Tod verfallen. Du aber lässest mich das Leben erben. Das ist deine Barmherzigkeit. Amen.
Wenn du die Toten wirst / an jenem Tag erwecken, / so tu auch deine Hand / zu meinem Grab ausstrecken; / lass hören deine Stimm' / und meinen Leib weck auf / und führ ihn schön verklärt / zum auserwählten Haus. Johann Heermann