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14. Februar

Wenn du…

Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst, wirst du gesegnet sein, wenn du eingehst, gesegnet, wenn du ausgehst. 5. Mose 28,1.6

"Wenn du…!" An diesem Wort hängt alles, hängt Segen und Fluch, hängt Ausgang und Eingang, hängt Tod und Lehen. Darum ist es so schrecklich, dieses "Wenn du…". Es ist wie ein Nagel, an dem eine überschwere Last hängt. Und wenn dieser Nagel bricht? Es ist wie eine schwache Hand, die sich über dem Abgrund an einem dünnen Grasbüschel festklammert. Wenn der Grasbüschel reisst, wenn die Hand versagt, was dann? Und doch, trotzdem Gott weiss, wie schwach unser Wille ist, sagt er es, dieses schreckliche: "Wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchen wirst, wirst du gesegnet sein, wenn du eingehst, gesegnet, wenn du ausgehst." Und — wenn — nicht? Dann geht's hinunter, ganz hinunter, so weit hinunter, wie man's gar nicht übersehen kann. Dann wird Segen zum Fluch, Leben zum Tod. Gott weiss auch das. Darum, weil Gott das weiss, darum hängt jetzt sein Sohn an deiner Statt, festgenagelt an den Händen über dem Abgrund des Todes und der Hölle. Der ganze Himmel mit allen Engeln, und die ganze Hölle mit allen Teufeln, schaut auf diesen Hängenden und ruft: "Wenn du… gehorchst", dann hat sich für alle Zeiten Fluch in Segen gewandelt, Tod in Leben, Schuld in Vergebung, Verdammnis in Seligkeit. "Wenn du…" aber nicht gehorchen würdest — es ist gar nicht zum Aussprechen, was dann. Er aber hat festgehalten dort am Kreuz. Er hat nicht der Stimme eines Fremden gehorcht, sondern der Stimme seines Vaters. Darum hängt dort an diesen Nägeln das Heil der Welt.

Vater, ich danke dir, dass du deinen Engeln befohlen hast, ihn zu stärken und zu speisen in der Stunde der Entscheidung, danke dir, dass du in Jesus Christus einen Segen aufgerichtet hast für alle Zeiten. Herr, mein Heil hängt an dir, an dir allein. Amen.

Der Sohn dem Vater gehorsam ward, / er kam zu mir auf Erden, / von einer Jungfrau rein und zart; / er sollt mein Bruder werden. / Gar heimlich führt er sein Gewalt, / er ging in meiner armen Gstalt, / den Teufel wollt er fangen. Martin Luther

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