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22. November

Bewahrung

Aus Gottes Macht werdet ihr durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit. 1. Petrus 1,5

"Bewahrt zur Seligkeit." Wir alle haben im Leben, wenn wir unser Gedächtnis auch nur ein klein wenig anstrengen, schon mehr als eine handgreifliche Bewahrung erlebt, da es hart am Grab vorbeiging mit uns, da "es an einem Faden hing", ob wir noch länger auf dieser Erde sein sollten oder nicht. Solche Bewahrungen sind uns sehr wichtig und unvergesslich. Aber nun gibt es eine Bewahrung besonderer Art, die nicht nur die paar Jahrzehnte unseres diesseitigen Daseins betrifft, sondern die grosse Ewigkeit, eine Bewahrung über den Tod hinaus und durchs Grab hindurch, sozusagen eine Bewahrung höheren Grades. Ist uns diese halb so wichtig wie die Bewahrung unserer sterblichen Haut? Oder ist sie uns ebenso wichtig? Sollte sie uns nicht sogar wichtiger, letztlich allein wichtig sein? Ja, so wie bei Daniel die Männer im Feuerofen vor dem Brand und vor der Glut des siebenmal geheizten Ziegelofens bewahrt blieben, so kann der Herr der Gemeinde seine bedrängten Kinder in der Trübsal dieser Tage "unversehrt" hindurchretten. "Und die Fürsten", heisst es dort, "Herren, Vögte und Räte des Königs kamen zusammen und sahen, dass das Feuer keine Macht am Leibe dieser Männer bewiesen hatte und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre Mäntel nicht versehrt waren; ja man konnte keinen Brand an ihnen riechen." So kann Gott bewahren zur Seligkeit, so dass er seine Gemeinde vor Abfall und Verleugnung bewahrt. Ja er kann so bewahren, dass das ewige Feuer, das allesverzehrende, und der Wurm, der nicht stirbt, entwaffnet werden vor seiner bewahrenden Majestät. Und das alles können und dürfen wir im Glauben fassen: "Aus Gottes Macht werdet ihr durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit." Der Glaube wird im Epheserbrief nicht umsonst "der Schild des Glaubens" genannt, "mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösewichts".

Herr, ich weiss nicht die Grösse der Gefahren, in denen ich täglich und stündlich schwebe; du einzig durchschaust die Grösse der Macht und die Menge der List, die uns verderben will in die Hölle. Ich danke dir, dass deine Gemeinde den guten Oberhirten hat. Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Dein ist die Macht. Amen.

Gib mir durch dein Barmherzigkeit / den wahren Christenglauben, / auf dass ich deine Gütigkeit / mög inniglich anschauen, / vor allen Dingen lieben dich / und meinen Nächsten gleich als mich. / Am letzten End dein Hilf mir send, / damit behend / des Teufels List sich von mir wend. Konrad Huber

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