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27. November

Frucht

Er zeigte mir einen lauteren Strom des lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes. Offenbarung 22,1

Von diesem lauteren Strom heisst es im 47. Kapitel des Propheten Hesekiel: "Es soll alles gesund werden und leben, wo dieser Strom hinkommt." Wie sollte das nicht so sein, kommt doch der Strom "von dem Stuhl Gottes und des Lammes"! Und weiter heisst es dort: "Und an demselben Strom, am Ufer auf beiden Seiten, werden allerlei fruchtbare Bäume wachsen, und ihre Blätter werden nicht verwelken, noch ihre Früchte ausgehen, und sie werden alle Monate neue Früchte bringen, denn ihr Wasser fliesst aus dem Heiligtum, ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei." Das ist der Christenmensch. Er ist "wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen". Und dieser .Baum ist kein Zierbäumchen, sondern ein Fruchtbaum. Dieser Baum "trägt seine Frucht zu seiner Zeit". Darum sagt auch unser Herr: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Dann aber heisst es weiter in jenem oben angeführten Kapitel: "Aber die Teiche und Lachen daneben werden nicht gesund werden." Der Strom vom Throne Gottes und des Lammes her strömt ununterbrochen und lauter durch die Zeit. Das ist keine Frage. Und er ist ein unversieglicher Segensstrom und Gesundbrunnen. Auch das ist keine Frage. Aber eine Frage, eine sehr ernste Frage, ist, ob ich ein Baum sei, gepflanzt an diesem Strom, oder ob ich ein Baum sei, gepflanzt an den "Lachen und Tümpeln daneben", die keine Gesundung und kein Leben haben. Christus erzählt das Gleichnis vom langmütigen Weingärtner, der zuerst beschliesst, den unfruchtbaren Feigenbaum im Weinberg umzuholzen, der dann aber noch ein Jahr wartet, ob er vielleicht doch noch Frucht bringen werde. Und Jesaja in seinem 61. Kapitel sagt von der Gemeinde: "Sie sollen genannt werden Bäume der Gerechtigkeit, Pflanzen dem Herrn zum Preis." Da wird eine der Fruchte genannt, die an den Bäumen Gottes wachsen. Sie heisst "Gerechtigkeit". Eine eher herbe Frucht. Viele Christen möchten lieber nur süsse Früchte. Aber "der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein".

Herr Jesus, ich möchte von ganzem Herzen zu den Fruchtbäumen gehören, zu den Bäumen der Gerechtigkeit. Aber ohne dich kann ich nichts tun Wer in dir bleibt, bringt viele Früchte. Amen.

Mach in mir deinem Geiste Raum, / dass ich dir werd ein guter Baum, / und lass mich Wurzel treiben; / verleihe, dass zu deinem Ruhm / ich deines Gartens schöne Blum / und Pflanze möge bleiben. Paulus Gerhardt

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