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26. November

Keine Veränderung

Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis. Jakobus 1,17

"Nichts ist dauernd als der Wechsel, nichts beständig als der Tod." Das ist die Weisheit dieser Welt. Das Barometer aller Weltzustände steht auf ewigem "Veränderlich". Sogar das Menschenherz ist hier mit inbegriffen, auch es ist "wetterwendisch". Bei Gott aber ist "keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis". Bei Gott ist nur Licht, steht doch geschrieben: "Auch Finsternis nicht finster ist bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag (bei dir), Finsternis ist wie das Licht. Spräche ich: Finsternis möge mich decken, so muss die Nacht auch Licht um mich sein." Bei ihm ist nur Liebe. Auch sein Zorn ist Liebe. Bei ihm ist nur Freude. Auch wenn er uns "das Haupt voll Blut und Wunden" zeigt, bedeutet das für uns die Quelle unaussprechlicher Freude, die "allem Volk widerfahren wird". Bei ihm ist nur Leben. Auch wenn er stirbt, bedeutet das für uns die Wendung zum Leben aus dem Tod. Ja vor ihm ist auch der Tod veränderlich. Seinem ewigen und unveränderlichen Wesen muss der Tod weichen. In seinem Zorn ist Gott veränderlich. Es heisst nicht selten von ihm: "Da gereute es ihn." Unveränderlich aber ist er in seiner Liebe. Darum, weil in seiner Barmherzigkeit und Güte keine Veränderung noch Wechsel des Lichtes und der Finsternis ist, darum "kommt alle gute und alle vollkommene Gabe von oben herab, vom Vater des Lichts". Die gute und die vollkommene Gabe aber ist die Gabe der Weihnacht, die Gabe der Ostern, die Gabe der Pfingsten, die Gabe, die für uns "von oben herab kam", herab bis zum Tod am Kreuz. Ich erinnere mich an ein Abschiedswort, das ich einst aus dem Mund eines sonst wortkargen Bauern an seinen Sohn hörte, als dieser ins Welschland verreiste. Dies Wort enthält den Glauben an Gottes unveränderliche Vatergüte. Es lautete: "Geh jetzt! Briegg nicht! Der alte Gott lebt noch." Ja, der alte Gott lebt noch.

Herr, ich danke dir für deine unwandelbare Treue. Du bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende. Du bist treu und gut, im Geben wie im Nehmen, du bist anbetungswürdig in all deinem Tun. Amen.

Die Gottesgnad alleine / steht fest und bleibt in Ewigkeit; / sie bleibt bei der Gemeine, / die ihm zu dienen ist bereit. / Die seinen Bund bewahren, / bei denen ist sein Reich. / Ihr starken Engelscharen, / lobt ihn mit uns zugleich, / und dient dem Herrn der Ehren / und breitet aus sein Wort! / Mein Seel soll auch vermehren / sein Lob an allem Ort. Johannes Gramann

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