Darin steht die Liebe: Nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. 1. Johannes 4,10
Täglich und stündlich sind Menschen um uns, in der Familie und im Geschäft, Menschen, die nach Liebe hungern. Es ist unübersehbar, wieviel Liebe man haben sollte, um alle Morgen neu schenken zu können. Aber warum geht uns die Liebe oft schon in den ersten Morgenstunden eines Tages aus? Warum? Die Antwort unserer Bibelstelle lautet: Weil du, du selber, aus deiner eigenen Liebe lieben willst. Die eigene Liebesquelle aber kann nicht anders als versiegen und versagen. Sie kann keinen langen Tag mit Liebe versorgen. Es gibt aber eine Quelle aller Liebe, die nicht nur einen Tag oder eine Woche, auch nicht nur ein Jahr, sondern die Jahrhunderte mit einem ungeheuren Strom von Liebe übergiesst. Diese unversiegliche Quelle ist Gott. Wer den Anschluss an diese Quelle sucht, bekommt genügend Liebe zum Weitergeben. Aber wie sucht man den? In Wirklichkeit hat er uns gesucht. Gott selber hat den Anschluss des Himmels mit dieser liebeleeren Erde hergestellt dadurch, dass er's hat Weihnachten lassen. Durch Christus ist die ewige Liebesquelle in dieser Welt aufgebrochen. Seine Liebe zeigt sich darin, dass er für unsere Sünden sein Leben lässt. Das ist der Grund, warum wir so ungern von dieser Quelle trinken. Sie bedeutet für uns eine demütigende Zumutung. Wenn wir früher bei den Arbeiten auf dem Feld aus einer Quelle tranken, dann mussten wir hinunter auf die Knie oder gar noch tiefer hinunter auf den Bauch. Man kann aus keiner Quelle trinken, ohne sich zu bücken. Wer aus der Liebesquelle Gottes trinken will, der muss hinunter. Das aber wollen wir nicht! Wollen selber lieben. Darum sagt Johannes so eindrücklich: "Nicht wir — sondern — er."
Du, Herr, bist die Quelle, und du bist die Liebe, du bist alles. Vergib mir meine selbstverschuldete Liebesarmut. Deine Liebe ist grösser als mein stolzes Herz. Herr, entzieh mir deine Liebe nicht. Amen.
Die ihr arm seid und elende, / kommt herbei, / füllet frei / eures Glaubens Hände. / Hier sind alle guten Gaben / und das Gold, / da ihr sollt / euer Herz mit laben. Paulus Gerhardt