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12. Dezember

Weizen

Jesus spricht: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld, denn es ist schon weiss zur Ernte. Johannes 4,35

Die heutige Berichterstattung durch Rundfunk und Presse ist einseitig. Sie übermittelt dem Hörer und Leser in erster Linie alles augenfällige Weltgeschehen. Auffällig aber ist vor allem das Böse und Schreckliche. Das Gute und Helle wird durch diesen grobfingerigen Nachrichtendienst nicht erfasst. Wo z. B. ein angetrunkener Wagenführer in eine Kinderschar hineinfährt, geht diese Kunde um die ganze Welt herum. Wo aber ein Familienvater mit Gottes Hilfe sich auf Enthaltsamkeit verpflichtet und damit eine Kinderschar beglückt, das kommt nicht in die Zeitung. Wegen dieser einseitigen Berichterstattung sieht der Nurzeitungsleser oder Nurradiohörer auf der ganzen Welt nur das Unkraut reifen. Gottes Wort aber heisst uns "die Augen aufheben und sehen" und öffnet uns die Sicht auf ein ganz anderes Heranreifen. Gewiss, auch in Gottes Ernte gibt es Unkraut, aber es gibt auch Weizen, der auf den Wagen geladen und in die ewigen Scheunen geführt wird. Wir müssen heute, wollen wir überhaupt geistig noch existieren, "die Augen aufheben", das heisst, uns freimachen von der Alleinherrschaft der Berichterstattung, die von aussen und von unten her in unsere Häuser und Herzen sich drängt. Wer nur auf Rundfunk und Presse hört, der "hört die Stimme eines Fremden", der hebt seine Augen nicht mehr auf und sieht Gottes Werke nicht mehr. Das Gotteskind aber, das seine Augen aufhebt, sieht Gottes Weizen blühen und reifen, sieht "das Feld schon reif zur Ernte" und wird darüber froh.

Lieber Herr, du zeigst mir deine Ernte und suchst Arbeiter. Siehe, hier bin ich. Rüste mich aus zu deinem Erntedienst. Herr, sende Arbeiter. Amen.

Auf, zur Ernt' in alle Welt! / Weithin wogt das weisse Feld. / Klein ist noch der Schnitter Zahl, / viel der Arbeit überall. Herr der Ernte, gross und gut, / wirk zum Werke Lust und Mut. / Lass die Völker allzumal / schauen deines Lichtes Strahl. Jonathan Friedrich Dahnmeier

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