Erhöre mich, Herr, erhöre mich, dass dies Volk wisse, dass du, Herr, Gott bist, dass du ihr Herz darnach bekehrest. 1. Könige 18,37
Dieses Gebet des Propheten Elia ist dort auf dem Karmelberg stehenden Fusses in Erfüllung gegangen. Und wie! Augenblicklich fiel Feuer vom Himmel, und bald rötete das Blut der vierhundertfünfzig Baalspfaffen das Wasser des Kisonbaches. Und das Volk, das solchen Gottesschreck sah, brach aus in den Ruf: "Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott." Auf diese Weise bekehrte dort Gott das Herz des Volkes zu sich. Furchtbar, dieses Blutvergiessen! Furchtbar nicht nur für uns Menschen, am allerfurchtbarsten für Gott selber. Aber es gibt im Geistesleben der Völker "Bazillen" und Krankheitserreger, die nur durch Feuer und Schwefel, nur durch gründlichste Desinfektion können gebannt werden. Solch eine Zeit scheint dort gekommen zu sein. Weh! Warum muss immer wieder Feuer vom Himmel fallen, bis dass ein Geschlecht endlich sich zu Gott bekehrt? Warum genügt nicht Gottes liebe Sonne am Himmel, die unser Herz mit Dank erfüllt und Gott entgegenöffnet, wie die Blume, wenn das Licht sie berührt? Warum muss zuerst das Blutgericht an vierhundertfünfzig ungetreuen Priestern sich vollziehen, warum muss zuerst immer Blut fliessen, bevor ein Volk wieder anfängt, zu erkennen, dass Gott seiner nicht spotten lässt? Genügt es denn nicht, dass die Völker ein für allemal das Blut am Kreuz haben fliessen sehen? Erkennen wir dort am Kreuz nicht die ganze Güte und den ganzen Ernst unseres Vaters im Himmel? Warum genügt uns das Blut Christi nicht? Warum vertrauen wir immer wieder unserem Blut mehr als seinem Blut? O wir verkehrten Europäer, wie haben wir das Blut unseres Herrn Jesu Christi verachtet! Und wie ganz anders bekommen wir's jetzt wieder mit Blut zu tun, das in grauenhaften Gerichten stromweise vergossen wird!
Herr, bekehre das Herz meines Volkes zu dir. Fange bei mir und meinem Hause an. O Herr, es ist nicht zum Ausdenken, was unser wartet, wenn wir weiterhin dein heiliges Blut missachten. Schaffe du ein mächtiges Bekehren, bevor es wieder zu spät ist. Amen.
Nimm von uns, Herr, du treuer Gott, / die schwere Straf und grosse Not, / die wir mit Sünden ohne Zahl / verdienet haben allzumal. / Bebüt vor Krieg und teurer Zeit, / vor Seuchen, Feur und grossem Leid. Martin Moller