Seite zurück
Nächste Seite

4. Januar

Krieg oder Friede?

Der Herr des Friedens gebe euch Frieden allenthalben und auf allerlei Weise. 2. Thessalonicher 3,16

Ob es wohl ein Kriegs- oder ein Friedensjahr sei, das nun angebrochen ist? Ach, wer unter uns wollte nicht den Frieden! Die Heiden wollen das auch. Auch sie kennen Friedenssehnsucht und sprechen Friedensideen aus. Aber es gibt keinen "Frieden an sich". Es gibt keinen Frieden, der losgelöst wäre von der Tatsache, dass es Weihnachten wurde und dass Christus den Frieden in die Welt gebracht hat. Christus hat in die Welt gebracht den "Frieden allenthalben und auf allerlei Weise", wir aber nehmen ihn nicht an. Wir begehren nur an einem Ort und in einerlei Weise Frieden. So wie ein Tierlein wollen wir Frieden, so wie ein Tierlein, das sich dort kratzt, wo es ihn's beisst, wollen nur Frieden an einem Ort, dort nämlich, wo uns die Folgen des Unfriedens persönlich treffen und plagen. Der Herr des Friedens aber will uns gerade dort Frieden geben, wo wir ihn vielleicht gar nicht begehren und für nötig erachten, weil "es uns gar nicht beisst", sondern im Gegenteil, sehr wohl ist dabei — er will uns Frieden geben mit dem Himmel, Frieden in unser sündhaftes Herz hinein. Um uns diesen allumfassenden Frieden schenken zu können, muss er uns zuerst zeigen, wie sehr wir mit Gott im Konflikt leben. Und indem er uns mit sich selber zuerst versöhnt, versöhnt er uns auch mit unseren Feinden unter unsern Mitmenschen. Nicht nur mit der "Menschheit", die ja doch nur auf dem Papier existiert, sondern mit Menschen aus Fleisch und Blut will er mich versöhnen. Es ist wirklich ein "Friede allenthalben und auf allerlei Weise", ein umfassender Friede, der uns in Christus angeboten ist.

Vater im Himmel, ein wahrhaft gesegnetes Jahr kann das nur werden, wenn du, Herr des Friedens, mir täglich deinen Frieden schenkst. Erhalt uns in deinem Frieden. Amen.

Nun lasst uns gehn und treten / mit Singen und mit Beten / zum Herrn, der unserm Leben / bis hierher Kraft gegeben. Wir gehn dahin und wandern / von einem Jahr zum andern; / wir leben und gedeihen / vom alten bis zum neuen, durch so viel Angst und Plagen, / durch Zittern und durch Zagen, / durch Krieg und grosse Schrecken, / die alle Welt bedecken. Paulus Gerhardt

Creative Commons-Lizenz

Inhaltsverzeichnis