Jetzt erkenne ich's stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 1. Korinther 13,12
Von dem, was auf der Erde ist, wissen wir recht viel, wenigstens nach unserem, nicht unbedingt massgeblichen Eindruck. Aber hier redet der Apostel von dem, was nicht von dieser Welt ist. Da sind uns enge und strenge Grenzen gesetzt. Von den jenseitigen Dingen wissen wir gerade so viel, als Gott uns davon mitteilen wollte. Auch das ist nicht alles. Aber es füllt immerhin die zwölfhundert Seiten der Heiligen Schrift. Aber gerade, wenn du da hineinschaust, und immer wieder hineinschaust, wirst du auf Schritt und Tritt merken, welch ein unergründliches Meer sich dir da auftut, ein Meer, in das auch bei grossem Tiefgang der Kiel deines Gedankenschiffleins nur wenig tief einzutauchen vermag. Aber immerhin, was uns da offenhart ist, und was wir von dieser Offenbarung in unsere kleinen Gefässlein schöpfen können, genügt gerade, um uns den Durst zu stillen. Wir sind aber nicht ermächtigt, in dieser Welt alles zu erfahren. Es heisst noch von so manchem Rätsel: "Du wirst es hernach erfahren." Und im besten Fall sind wir "Haushalter über Gottes Geheimnisse", die auch für den Geheimnisse sind und bleiben, der sie mit darf verwalten helfen. Wir sind aber dazu berufen, einst noch mehr zu erfahren, dann, wenn unsere Augen auferstanden sind und unsere Herzen. Alle Rätsel sollen gelöst, alle Fragen sollen beantwortet werden, von allen Geheimnissen soll die Decke weggenommen werden an jenem Tag, da es ein Gottschauen geben wird "von Angesicht zu Angesicht". Es wird dann kein schmerzliches "Warum?" mehr geben. Ein Friede wird dann ausgebreitet sein über alles Fleisch. Aber auch diese Erlösung, die Erlösung unserer stückhaften Erkenntnis, hängt an Jesus. Kein Menschengenie kann uns durch "Erkenntnisse höherer Welten" geben, was der Erlöser schenken wird an jenem Tag, "da wir erkennen werden, gleichwie wir erkannt sind".
Heiliger Geist, du Tröster, der uns in alle Wahrheit leitet, erleuchte mich durch und durch, leite mich von Klarheit zu Klarheit, von Gnade zu Gnade, bis es uns wird wie Schuppen von den Augen fallen dann, wenn kein Bruder mehr den andern lehren wird. Lass diesen Tag anbrechen in Bälde. Amen.
Unser Wissen und Verstand / ist mit Finsternis umhüllet, / wo nicht deines Geistes Hand / uns mit hellem Licht erfüllet. / Gutes denken, tun und dichten / musst du selbst in uns verrichten. Tobias Clausnitzer