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14. April

Darum gehet hin

Darum gehet hin, und lehret alle Volker, und taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende. Matthäus 28,19‑20

Ostern ist das Ende aller satten Ruhe des Fleisches. Wer dies 28. Kapitel des Matthäusevangeliums aufmerksam liest, dem fällt auf, wie machtvoll hier alles in die Ferne strebt, hinweg vom Grab, hinaus in die weite Welt. Wo die Osterbotschaft ergeht, da ergeht zugleich ein Marschbefehl. Schon der Engel fügt sofort zum Ostergruss die Aufforderung: "Gehet eilend hin und saget es seinen Jüngern, dass er auferstanden sei von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa. Da werdet ihr ihn sehen; siehe, ich habe es euch gesagt." Die Osterbotschaft ruft uns nicht zur billigen Verehrung eines Toten, nicht zur Schmückung und Verehrung von Gräbern, nicht zu müssiger Denkmalpflege, sondern zum Dienst an dem und unter dem, der "auferstanden, wahrhaftig auferstanden" ist. Matthäus wird nicht müde, das zu zeigen. Wenn schon der Engel ausdrücklich hinzufügt: "Siehe, ich habe es euch gesagt", genügt das noch nicht. Christus sagt es selber noch einmal den Jüngerinnen: "Gehet hin und verkündiget es meinen Brüdern, dass sie gehen nach Galiläa. Daselbst werden sie mich sehen." Die Osterbotschaft selber hat es an sich, dass sie sich ausbreiten will bis an die Enden der Erde, bis zur letzten Seele, bis hin zum letzten Wesen, das Menschenantlitz trägt. So wie es in der Weihnachtsbotschaft heisst, dass die Freude "allem Volk widerfahren wird", so wie uns der Pfingstmorgen Menschen aus aller Herren Ländern in Jerusalem versammelt zeigt, so will die Botschaft, dass Christus über den Tod gesiegt hat als "Erstling aller Auferstandenen", keinem sterblichen Menschen vorenthalten sein. Wer dieser Gabe teilhaftig wurde, der darf sie darum unter gar keinen Umständen für sich behalten. Mit diesem Ruf durcheilten denn auch die ersten Jünger die Völkerwelt ums Mittelländische Meer herum. Mit dieser Botschaft darfst du getrost bis ans Ende der Welt gehen; hier ist "Hausieren erlaubt". Es ist so, wie der Apostel Paulus im Epheserbrief von der Waffenrüstung eines Christenmenschen sagt: "Gestiefelt, als fertig, zu treiben das Evangelium des Friedens." Der Herr Himmels und der Erde hat zum Frieden die Marschschuhe hinzugefügt.

Ja, Herr, dir gehört die Welt. Du wirst nicht Ruhe geben, bis alle Völker dir zu Füssen liegen und jede Zunge bekennen muss, dass du der Herr bist. Amen.

Ruft getrost, ihr Wächterstimmen, / ruft getrost und schonet nicht! / Christus will ein Zeugnis haben. / Wenn's die Prediger vergraben, / ach, das ist ein schwer Gericht! / Ruft getrost, ihr Wächterstimmen, / rufet laut und schonet nicht.

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